Meldungen aus dem Bezirksverband München
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8. Mai: Volksbund-Delegation gedenkt der Kriegstoten

Kriegsbiographisches Arbeiten als Schlüssel zu allen Altersgruppen

Gemeinsames Totengedenken (von links): Bezirksgeschäftsführer Thomas Koterba, Heinrich Stadelmaier (Stv. Bezirksvorsitzender), Hauptmann d.R. Dr. Patrick Grames und Oberstleutnant a.D. Hubert Reiter (beide Beiräte BV), Wolfgang Bauer (Bezirksschatzmeister), Landesgeschäftsführer Jörg Raab und Maximilian Fügen (LV-Schul- und Bildungsreferent). Volksbund

Der Landesverband Bayern und Bezirksverband München- Stadt und Land haben am Vormittag des Samstag, 8. Mai, anlässlich des 76. Jahrestages des Kriegsendes in Europa, auf der deutschen Kriegsgräberstätten Münchnen Waldfriedhof, eine der größten ihrer Art in Bayern, eine kleine Gedenkstunde abgehalten und einen Kranz niedergelegt.

Der stellvertretende Bezirksvorsitzende, Oberstleutnant a.D. Heinrich Stadelmaier, beleuchtete die letzten Kriegstage in der heutigen Landeshauptstadt, die Luftangriffe, die weitgehende Zerstörung der Innenstadt und das Elend der Zivilbevölkerung. Und zugleich die abgrundtiefe Unmenschlichkeit des verbrecherischen NS-Regimes bis zur Befreiung des Konzentrationslagers Dachau am 29. April 1945  durch US-Truppen und die Übergabe der Stadt am 30. April 1945. Noch zwei Tage zuvor wurde die Widerstandsorganisation „Freiheitsaktion Bayern“ (FAB), die sich für eine kampflose Übergabe der Stadt einsetzte, blutig zerschlagen und viele ihrer Mitglieder standrechtlich hingerichtet. Unter ihnen der auf dem Friedhof in Reihe 75 ruhende Oberfeldwebel Maximilian Roth (46), Angehöriger einer Dolmetscherkompanie. Er wurde am 29. April 1945 im Keller des Gauleiterbunkers, dem jetzigen Landwirtschaftsministerium, erschossen. Haben Sie gewusst, dass die vormalige "Danzinger Freiheit" in Schwabing vor dem Hintergrund dieser Ereignisse 1946 zur "Münchner Freiheit" wurde?

Im Anschluss an die Kranzniederlegung stellte Schul- und Bildungsreferent Maximilian Fügen, der in diesen Tagen Reservedienstleistungen am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), Potsdam, ableistet, vier weitere Einzelschicksale vor. Zu rund 50 auf der Anlage ruhenden Toten liegt derzeit didaktisch aufbereitetes Material vor. Es ist integraler Bestandteil der diesjährigen Jugendbegegnung des Volksbundes in der Landeshauptstadt, der Betreuung der Teilnehmer von PEACE LINE und weiterer interessierter Besuchergruppen.

Die deutsche Kriegsgräberstätte München Waldfriedhof im Stadtteil Hadern an der Tischlerstraße wurde 1960 bis 1964 auf einer 100 Meter breiten und 150 Meter tiefen Waldlichtung an der Tischlerstraße durch den Landesverband Bayern im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Zusammenwirken mit dem Bayerischen Staatsministerium des Innern und der Landeshauptstadt München errichtet. Der Entwurf stammt von Architekt Dipl.-Ing. Helmut Schöner-Fedrigotti, München, der auch die Bauleitung innehatte. Die Anlage ist letzte Ruhestätte von 3540 Toten beider Weltkriege und der NS-Gewaltherrschaft aus 18 Nationen. Sie wurden aus sieben Münchner Friedhöfen und aus Behelfsanlagen in 164 Gemeinden, vorwiegend in Oberbayern und Schwaben, hierher überführt.