Meldungen aus dem Bezirksverband München
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Studentischer Arbeitseinsatz auf der Kriegsgräberstätte München Waldfriedhof

Die Verbindungsstudenten aus München und Passau bei der Nachbeschriftung der Namen der Kriegstoten. Volksbund

Die jährlichen Arbeitseinsätze der Münchner Burschenschaft Alemannia finden bereits seit 2018 statt und sind zu einer kleinen Tradition geworden. Und wie üblich, hatten die Alemannen auch diesmal wieder Gäste mitgebracht. Vor ein paar Jahren kamen diese sogar aus dem weit entfernten Chile. Diesmal war die Anfahrt nicht ganz so weit, für die Angehörigen der befreundeten Burschenschaft Hanseatia aus Passau.

Am Samstag, 21. Mai, trafen sich die engagierten Studenten auf der Kriegsgräberstätte München Waldfriedhof, um sich mit diesem historischen Lernort auseinanderzusetzen und bei seiner Pflege auch aktiv Hand anzulegen.

Das Wetter meinte es gut mit den Studenten. Eingangs erhielten Sie durch den Schul- und Bildungsreferenten des Landesverbandes Bayern, Maximilian Fügen, einen einführenden Vortrag über die Arbeit des Volksbundes und über die Geschichte der Kriegsgräberstätte München-Waldfriedhof.

Die Kriegsgräberstätte wurde 1965 fertiggestellt und ist eine der größten in Deutschland. Hier ruhen 3540 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aus 18 Nationen. Jedes Kriegsopfer erhielt ein eigenes Grab. Die Namen aller Soldaten des Ersten Weltkrieges (1988 Gefallene) sind bekannt. Unter den Opfern des Zweiten Weltkrieges (1552 Tote) sind nicht nur deutsche Soldaten, sondern auch ausländische Kriegsgefangene, zivile Zwangsarbeiter, Tote des Bombenkrieges und Opfer der NS-Gewaltherrschaft.

Anschließend bekamen die Studenten die Möglichkeit, sich mit ausgewählten Einzelschicksalen, der auf der Kriegsgräberstätte Ruhenden auseinanderzusetzen. Die Beschäftigung mit den so unterschiedlichen und berührenden Schicksalen stieß auf großes Interesse und war später noch Anlass für manch ein Gespräch und Diskussion.

Während der Führung besuchten auch zahlreiche Passanten die Kriegsgräberstätte. Sie nahmen das Treiben der Studenten interessiert wahr, lobten ihren Einsatz und suchten das Gespräch. Eine junge Frau, die zufällig vorbei kam, fragte interessiert, ob sie sich der Führung anschließen und danach bei dem Arbeitseinsatz mithelfen dürfe. Natürlich durfte sie und alle Beteiligten freuten sich über das Engagement.

Danach ging es an die Arbeit. Es galt das Werk der Internationalen Jugendbegegnung 2021 fortzusetzen und weitere Grabreihen nachzubeschriften. Die über die Jahre ausgeblichenen Namen und Lebensdaten wurden hierbei mit Edding-Stiften nachgezogen, so dass sie nun wieder gut lesbar sind. Bei dieser Arbeit, die von den Studenten ebenso als meditativ wie auch als kommunikativ empfunden wurde, verging der Tag recht schnell. Zum Abschluss des lehr- und arbeitsreichen Tages gönnte sich die Gruppe noch eine Stärkung und ein erfrischendes Getränk in einem nahegelegenen Biergarten.

Eine Wiederholung des Arbeitseinsatzes in 2023 ist bereits in Planung.